Die moderne Medizin sieht sich mit der Diagnose ihrer Krise und dem Ruf nach einer ganzheitlichen Heilkunde konfrontiert. Zugleich stellt die fortschreitende Entwicklung der Medizin den Arzt vor die Frage nach medizinethischen Ansätzen für die Orientierung seines Handelns. Frühere Generationen von Medizinern haben ihr Handeln aus einem Spektrum anthropologischen Wissens heraus begründet: Welches „Menschenbild“ vertritt die
Medizin?
Der Autor bündelt Grundzüge der philosophie- und medizingeschichtlichen Studien des Heidelberger Medizinhistorikers Heinrich Schipperges (dessen Werk bis 1999 hier erstmals vollständig bibliographiert wird) und
formuliert eigene Überlegungen zur anthropologischen Grundlegung einer Ethik medizinischen Handelns, die die neutrale Herkunft des Menschen („Kosmos“) ebenso einbezieht wie seine Geschichte („Zeit“): seine Innerlichkeit
und Subjektivität, seine Geistigkeit, seine soziale Umwelt.
„Der Verfasser, ein indischer Theologe, hat damit das in den letzten Jahren etwas ‘eingeschlafene’ Gespräch zwischen Theologie und Medizin neu entfacht. Das Buch ist eine Fundgrube für alle, die am Gespräch zwischen
Medizin und Ethik interessiert sind.“
Helmut Siefert, Direktor des Senckenbergischen Instituts für Geschichte der Medizin, Frankfurt/Main