"In ogni caso il catalogo, completato nelle ultime pagine dall' utilissimo incipitario testuale die brani, è redatto con grande cura e precisione, e costituisce un fondamentale strumento di riferimento per chiunque corrà occuparsi di Paer e dell' ancora oscuro periodo di cuil il maestro parmigiano fu un vero protagonista." (Giuliano Castellani, Il Saggiotore Musicale 2006 )
Ferdinando Paër (1771–1839), einer der gefeiertsten und erfolgreichsten Opernkomponisten am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts, verschwand nach seinem Tod sehr schnell aus dem Bewußtsein der musikalischen Öffentlichkeit. In musikgeschichtlichen Abhandlungen fand sein Name zumeist nur Erwähnung im Zusammenhang mit Beethovens Fidelio (aufgrund der Komposition einer Leonora, deren Inhalt auf dieselbe französische opéra-comique zurückgeht), Rossinis Aufstieg und Wirken in Paris (beide leiteten gemeinsam das Théâtre italien von 1824–1826) sowie als Komponist des Maître de chapelle, einer opéra-comique, die in Paris das gesamte 19. Jahrhundert hindurch kontinuierlich gespielt wurde.
Die vorliegende erste Monographie zum Schaffen Paërs behandelt seine italienischen Opern (1792–1816). Die Analyse konzentriert sich dabei auf zwei für die Opernentwicklung dieser Epoche äußerst wichtigen formalen Bestandteile, die lange Zeit in der Forschung vernachlässigt wurden: Die Introduktion sowie das rondò als Sonderfall der zweisätzigen Arie.
Im Vordergrund bei der Untersuchung von Paërs Introduktionen stehen Gattungsspezifika (opera buffa, opera semiseria und opera seria), die Exposition der jeweiligen Opernhandlung sowie das Verhältnis von textlicher Exposition und musikalischer Introduktion.
Die Analyse seiner rondò-Arien wird bestimmt von der Fragestellung, inwieweit sich textliche Strukturen in der musikalischen Form widerspiegeln und in welchem Maße bei der existierenden rondò-Typik individuelle musikalische Lösungen Paërs festzustellen sind. Vor dem Hintergrund zahlreicher rondò-Arien seiner Zeitgenossen wird eine Entwicklungslinie vom einsätzigen Ritornellrondo zum zweisätzigen rondò aufgezeichnet, das wiederum als Ausgangspunkt für die im 19. Jahrhundert weitverbreitete Standardform cantabile-cabaletta dient. Ein kurzer biographischer Abriß rundet diese Studie ab.