"Eine spannende Studie" (Daniel Brandenburg, ÖMZ 10/2006)
"(G)erade die der Reifezeit dieses ohne Zweifel genialen Musikers entstammenden Werke entspringen einer intensiven Auseinandersetzung mit den Satztechniken anderer Meister wie Bach oder Händel und dem Studium der Theoretiker wie Kirnberger und Fux. Daß dieser Beschäftigung eine eigene Generalbaßlehre Mozarts entsprungen ist, wurde in der Forschung (…) lange bestritten. Und darum ist die kenntnisreiche, sachlich geschriebene und gut lesbare Studie von Wolfgang Grandjean ein so wichtiges Buch." (aus: Karfunkel 66/2006).
Mozart hat in Wien mehrere Schüler in Grundlagen des musikalischen Satzes unterwiesen. Die erhaltenen Satzübungen mit Korrekturen erweisen ihn als einen versierten Lehrer mit systematischem Weitblick und methodischem Geschick. Dieses Buch unter-sucht die Prinzipien von Mozarts Unterricht und rekonstruiert durch Kontextualisierung mit zeitgenössischen Lehrwerken Mozarts Position zwischen älterer Generalbasslehre und neuerer Harmonielehre. Die unter Mo-zarts Namen posthum gedruckte »Kurze Ge-neralbaß-Lehre«, die bisher als unecht angese-hen wurde, steht den Prinzipien, die Mozarts Unterricht zugrunde lagen, nahe: Ihre Echt-heit ist daher nicht mehr auszuschließen. Sie wird hier in Gegenüberstellung mit der ver-wandten Generalbasslehre des Mozartzeitge-nossen Johann Georg Albrechtsberger abge-druckt und erläutert. Mozart als ›Musiktheore-tiker‹ – das ist eine neue Facette im Bild dieser faszinierenden Künstlerpersönlichkeit.