Der Band dokumentiert die Ergebnisse der internationalen polonistischen Tagung an der Humboldt-Universität zu Berlin 2004. Behandelt werden Fragen literarischer und sprachlicher Kommunikation, der Wahrnehmung und Rezeption im deutsch-polnischen Kontext.
Im Vordergrund stehen Aspekte der Außen- und Innenperspektive in der Literatur (z.B. in Modellen der polnischen Moderne) wie auch die in asymmetrischen Rezeptionsprozessen sichtbaren Aneignungen und Absenzen (z.B. Kafka in Polen, Irzykowski in Deutschland), Verschiebungen der Lesarten und Interpretationsmuster (u.a. in der deutschen Rezeption der polnischen Romantik sowie in der Gegenwartsliteratur) und nicht zuletzt die Erweiterungen von Intertextualitätsfeldern im kulturellen Kontakt (in der Emigrations- und Reiseliteratur, im ‚Regionalismus? der Gegenwartsprosa). Die sprachwissenschaftlichen Beiträge sind mit aktuellen ethnolinguistischen Fragestellungen der Funktion von Sprache als Schlüssel zur Kultur auf der Spur. Am deutlichsten kommt die ‚Andersartigkeit? der eigenen Sprache in polylingualer Situation zum Vorschein, sei es in unterschiedlichen Wertungen bei ritualisierten Sprechakten (wie Gratulieren), als Identitätsmerkmal in multiethnischer Gesellschaft (polnisch-litauisch-russisch) oder in lexikographischen Beziehungen (polnisch-tschechisch).
Die Publikation ist dem Berliner Polonisten Heinrich Olschowsky gewidmet.