Im Jahre 1820 betraute der preußische König Friedrich Wilhelm III. den Generalmajor Johann Heinrich Freiherr Menu von Minutoli mit der Leitung einer einjährigen wissenschaftlichen Expedition nach Ägypten, die unter anderem durch die Libysche Wüste führte. Die auf dieser Reise zusammengetragenen antiken Schätze bildeten später den Grundstock für die Sammlungen des Ägyptischen Museums in Berlin.
Zu Minutolis Reisebegleitern zählten namhafte Wissenschaftler, unter ihnen der Theologe und Orientalist Johann M. Scholz (1794–1852), der eine besondere Passion für die biblische Archäologie besaß. Nach seiner Berufung auf eine Bonner Professur für Exegese im Jahre 1821 mündete dieses Interesse in seine späteren Standardwerke zum Neuen und Alten Testament. Gemäß seiner Erkenntnis „Der Entschluß zur Reise in den Orient war der schnellste und glücklichste, den ich je gefaßt habe“ vermittelt Scholzens Reisebericht die Begeisterung eines Fachgelehrten, der buchstäblich zu den Quellen seiner Forschungen vordrang. Sein Buch, das auf Tagebuchnotizen beruht, ist eine wichtige Ergänzung zu Minutolis eigener Studie mit dem Titel „Reise zum Tempel des Jupiter Ammon und nach Oberägypten“.