" Eine Werkmonographie, auf die man künftig stets zurückgreifen wird müssen, wenn man sich mit Tiecks Buch befassen möchte."
(Jochen Strobel, Literaturkritik.de, Nr.12, Dezember 2007 )
Im Jahre 1811 erschienen die beiden Dramen Waldemar der Pilger, Markgraf von Brandenburg und Die Ritter und die Bauern von Friedrich de la Motte Fouqué unter dem Gesamttitel Vaterländische Schauspiele. Diese fanden bei den Lesern so viel Anklang, daß Fouqué im Jahre 1813 eine Fortsetzung unter dem Titel Dramatische Dichtungen für Deutsche (auf dem Vorsatzblatt auch als Neue vaterländische Schauspiele bezeichnet) veröffentlichte. Das Werk vereint fünf Schauspiele, die in Charakter, Thema und Machart divergieren: Alf und Yngwi und Die Irmenäule (Trauerspiele), Die Runenschrift (Schauspiel), Die Heimkehr des großen Kurfürsten (dramatisches Gedicht) und Familie Hallersee (Trauerspiel). Doch werden die aus verschiedenen Schaffensjahren stammenden Dramen so einander zugeordnet, daß eine stimmige Komposition entsteht. Auf diese Weise wirkt das Motiv der „feindlichen Brüder“, das Fouqués Schaffen wie ein „roter Faden“ durchzieht, auch hier als verbindendes Element. Die beiden Schauspiele Alf und Yngwi und Die Familie Hallersee, Anfangs- und Schlußstück, bilden zugleich die poetischen Höhepunkte der Dramatischen Dichtungen.