"Die Verbindung von Virchows Studie über die Koban-Kultur mit seinen dieses Thema betreffenden Vorträgen, Artikeln und Rezensionen stellt eine geglückte Zusammenstellung dar. Es ergeben sich zahlreiche Anregungen zur weiterführenden Lektüre und Auseinandersetzung mit einer Region und Kultur, die, wenn auch immer wieder durch Konflikte in den Fokus der Nachrichtenrückend, uns doch weit entfernt erscheint." (Moritz Kinzel, in: Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft)
Zu den unbekannteren Pionierleistungen Virchows gehören seine prähistorischen Entdeckungen. Der Band 54 vereinigt einen thematischen Komplex: Virchows prähistorische Forschungen zum Kaukasus im Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit im allgemeinen und zum Gräberfeld von Koban im heute politisch aktuellen Nordkaukasus im besonderen. Zusätzlich wurden vom Herausgeber einige mit dem Thema in engem Zusammenhang stehende Einzelaufsätze Virchows in diesen Band aufgenommen.
Der Kaukasus, diese landschaftlich so beeindruckende 1100 km lange Bergregion zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer, ist das am wenigsten bekannte prähistorische Arbeitsgebiet Virchows. Seine daraus resultierende, namengebende Studie über Koban – er prägte darin endgültig den Begriff der „Koban-Kultur“ – ist eine der frühesten ernstzunehmenden „vergleichenden archäologischen Studien“ in der Prähistorie überhaupt.
Virchows innovative Rolle bei der Erforschung des Gräberfeldes ist bisher noch nicht so gewürdigt worden, wie es seiner forschungsgeschichtlichen Leistung entspricht. Dies ist die Aufgabe des vorliegenden Bandes.
Der Herausgeber Christian Andree legt das Werk erstmals mit einer forschungsgeschichtlichen Einleitung und sehr ausführlichen Sach-, Personen- und geographischen Registern vor.