"Der Band ist – keine Frage – für den an der deutsch-jüdischen (Geistes-) Geschichte des 20. Jahrhunderts interessierten Leser ein großer Gewinn. Für die Erforschung des in der bundesdeutschen Geschichte marginalisierten Konservatismus ist die Beschäftigung mit dem Band ebenfalls von einigem Interesse. Nicht zuletzt kann die Lektüre auch all denjenigen empfohlen werden, die sich für die Wirkungsgeschichte Preußens als Idee und Forschungsobjekt interessieren." (Till Kinzel, in: Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft. 2010)
"Die Lektüre der diversen Beiträge und Analysen führen zu dem Schluss, dass Schoeps mitunter zwar ungewöhnliche Wege wählte und hier und da Fehler beging, aber doch Bleibendes geleistet hat. Man kann seine Schriften auch heute noch mit Genuss und Gewinn lesen." (Yizhak Ahren, Jüdische Allgemeine, 6.7.2010)
Hans-Joachim Schoeps war einer der bekanntesten und umstrittensten deutsch-jüdischen Gelehrten der Nachkriegszeit. Schon die Bandbreite des Schoeps’schen Lebenswerks beeindruckt: beginnend bei seinen Versuchen zur Grundlegung einer jüdischen Theologie und Religionsphilosophie bis hin zu seinen Aktivitäten in der deutschen Jugendbewegung. Die in den letzten Lebensjahren verstärkte politische, aber auch akademische Isolierung des bekennenden Konservativen Schoeps, unter anderem bedingt durch seine Auseinandersetzungen mit der so genannten 68er Bewegung, hemmt bis heute eine objektive Annäherung an den Wissenschaftler, dessen Verdienste als Preußen-Historiker, Religionswissenschaftler und „Zeitgeistforscher“ damit zunehmend in den Hintergrund geraten sind. Anlässlich seines hundertsten Geburtstages und knapp dreißig Jahre nach seinem Tod soll nun dieser Band dazu beitragen, das komplexe Leben und Werk von Hans-Joachim Schoeps differenziert zu betrachten und auf diese Weise wieder sichtbar zu machen.
Mit Beiträgen von Gideon Botsch, Dominique Bourel, Richard Faber, Wolfgang Hempel, Hans-Joachim Hillerbrand, Marita Keilson-Lauritz, Joachim H. Knoll, Hans-Christof Kraus, Frank-Lothar Kroll, Anna-Dorothea Ludewig, Michael Salewski, Julius H. Schoeps und Ekkehard W. Stegemann.