Mit dem Breslauer Seminar (gegründet 1854), in dem u.a. die „Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums“ herausgegeben wurde, hat das schlesische Judentum seinen unverwechselbaren Beitrag zur Entwicklung des deutschen Judentums geleistet. Es war das erste deutsche Rabbinerseminar und zu seiner Zeit die bedeutendste Institution für die Ausbildung von Rabbinern in Europa. Im November 1938 fiel es dem Pogrom der sogenannten „Reichskritallnacht“ zum Opfer.
Markus Brann (1849–1920), selbst Dozent am Breslauer Seminar, verfasste die hier vorliegende Studie 1904. Seine „Geschichte des Jüdisch-Theologischen Seminars (Fraenckel’sche Stiftung) in Breslau“ wurde von der Th. Schatzky G.M.B.H. lediglich in Kommission veröffentlicht und war deshalb bereits vor 1933 eine Rarität, die auch kaum im Antiquariatsbuchhandel angeboten wurde. Ihre heute nicht mehr zu übertreffende Bedeutung liegt in dem Reichtum der Quellen, die ihr Autor noch verarbeiten konnte.