"Als Beitrag zum Jubiläumsjahr durch seine Vielschichtigkeit und Nüchternheit sehr zu empfehlen!“ (http://info-netz-musik.bplaced.net, Juni 2011)
"Zusammenfassend lässt sich sagen, dass den Herausgebern ein insgesamt niveauvoller Sammelband gelungen ist, dessen Stärken gerade auf der interdisziplinären Perspektive beruht. Damit ist das ansprechende gestaltete und gut lektorierte Buch, das zudem mit illustrativem Bildmaterial und schriftlichen Quellendokumenten reichhaltig ausgestattet ist, so mancher biographischen Darstellung überlegen." (Andreas Eichhorn, in: DIE TONKUNST, Oktober 2011, Nr. 4, Jg. 5 (2011))
"[…] bildet gerade dieses Werk einen wohltuenden Kontrapunkt zu vielen emotionalen Darstellungen über Chopins Leben und Wirken." (Diskussion Musikpädagogik 48/10)
„Analytische, zeitkritische, ästhetische oder psycho-pathographische Ansätze entwerfen ein fassettenreiches Bild des Komponisten. Der Nestor der Chopin-Forschung, Mieczyslaw Tomaszewski spürt in seiner umfangreichen Untersuchung die Brüche und Widersprüche im Leben des Komponisten auf, die nicht zuletzt ja auch von seinen Zeitgenossen und Künstlerfreunden thematisiert wurden. Die Herausgeberin zeigt in ihrem klugen Beitrag zur literarischen Rezeption Chopins und seines Oeuvres den enormen Widerhall des Visionärs bis ins 20. Jahrhundert hinein. Matthias Kruse beschäftigt sich in zwei spannenden Beiträgen mit den kulturellen und gesellschaftspolitischen Bedingungen der polnischen Romantik allgemein und geht im Besonderen der Mazurka als Ausprägung polnischer Volksmusik im Klavierwerk Chopins nach.
Es ist der interdisziplinäre Ansatz des Buches, der die Lektüre so faszinierend wie erhellend macht, weil er zu erklären sucht, inwieweit das Bild des Anti-Virtuosen ein Rezeptionsphänomen oder der Selbststilisierung des Komponisten geschuldet ist. Als Beitrag zum Jubiläumsjahr durch seine Vielschichtigkeit und Nüchternheit sehr zu empfehlen!“ (http://info-netz-musik.bplaced.net, Juni 2011)
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Dass der Klavierpoet Frédéric Chopin „eher leise Sympathie als lauten Beifall“ suchte, sah sein größter Konkurrent Franz Liszt in dessen „künstlerischer Reizbarkeit“ und „innerer Verletzlichkeit“ begründet.
Chopins schmächtige Figur, die gedämpfte Stimme, die vornehme Erscheinung, die Neigung zur Depression und der Ausbruch der todbringenden Lungenerkrankung verstärkten die öffentliche Wahrnehmung von „Wunderlichkeit, kranker Excentricität, ja von Haß und Wildheit“ (so das Urteil Robert Schumanns).
Wie stark diese Neigung zu Verinnerlichung und depressiver Zurücknahme Chopins Lebens-, Interpretations- und Kompositionsstil beeinflusst hat, soll anhand unterschiedlichster Beiträge – analytischer, zeitkritischer, rezeptionsästhetischer, patho- und psychographischer Art – untersucht werden.