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Meinhard-Wilhelm Schulz
Caesar und Labienus: Geschichte einer tödlichen Kameradschaft
Caesars Karriere als Feldherr im Spiegel der Kommentarien sowie bei Cassius Dio, Appianus und Lucanus.

2010, X/476 S.
Reihe: Spudasmata, 131
ISBN: 978-3-487-14395-8
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Beschreibung
Fachgebiete

"Der Rezensent ist beeindruckt vom Impetus und der mit Verve verfochtenen Überzeugung Schulzens, von seiner kraftvollen Darstellung, seinen Sachkenntnissen und seiner philologischen Akribie." (Wolfgang Will, Klio 93/2011)

"Ob die Leserschaft nun Partei gegen Caesar und für Labienus ergreifen sollte, wie es die Studie nahelegt, bleibt zwar fraglich, aber es gelingt dem Verf. durch seine beachtliche Textanalyse, das von den antiken Quellen geschaffene Bild von Caesar bzw. Labienus als Konstrukt zu durchschauen und so neu zu bewerten." (Johanna Luggin, Anzeiger für die Altertumswissenschaft LXVII. Band/2014)

Unbestritten war Labienus Caesars bester Offizier im Gallischen Krieg, aber dass er auf gleicher Augenhöhe mit ihm stand, klingt unwahrscheinlich: Wer mag ihn schon, diesen „Verräter“, der als „Überläufer“ zu Pompeius ging…..
Der Autor hat alle Kommentarien jahrelang studiert, von Grund auf neu bewertet und kommt zu überraschenden Ergebnissen: Caesars eigene Darstellung widerspricht nämlich dem seit Mommsen gängigen Caesar-Bild: Er war nicht der unfehlbare Feldherr, sondern räumt Fehler über Fehler ein. Ohne „seinen“ Labienus wären ihm Tod und Verderben im Gallischen Krieg sicher gewesen, und Labienus war dort in Caesars eigenen Worten ein ebenbürtiger, ja sogar der bessere Feldherr.
Dies konnte und wollte Caesar auf Dauer nicht hinnehmen und entfernte Labienus auf demütigende Weise aus dem Generalstab; in anzunehmenden Überarbeitungen der Kommentarien strich er dann die grandiosen strategischen Leistungen seines Offiziers auf ein Mindestmaß zusammen, berichtete im „Bürgerkrieg“ nur noch voller Hass über den einstmals besten Kameraden und begründete so eine Labienus gegenüber vergiftete Tradition.
Das Drama dieser Hass-Kameradschaft endet mit der Schlacht von Munda, aber Caesar überlebte Labienus nur um ein Jahr: In „Caesar und Labienus“ erfahren beide Feldherren Gerechtigkeit.

***

Labienus was undoubtedly Caesar’s best officer in the Gallic Wars, but to describe him as Caesar’s equal sounds improbable: who can really care much for him, this “traitor” who “defected” to Pompey…
The author has spent years studying and thoroughly re-evaluating all the commentaries, with surprising results: Caesar’s own description of events in fact contradicts the image of him prevalent since the time of Mommsen. He was not the infallible commander, but allowed mistake after mistake. Without “his” Labienus, death and destruction would certainly have been his lot in the Gallic Wars, where Labienus was, in Caesar’s own words, his equal, his superior even, as a commander.
Caesar could not and would not accept this for long, and humiliatingly relegated Labienus to the general staff; in what we may assume were revisions to his commentaries he then cut back to a bare minimum the references to his officer’s grand strategic achievements, and in the Civil War wrote only with hatred of his once closest comrade, thus founding a tradition poisoned against Labienus.
The drama of this love-hate relationship ended at the Battle of Munda, but Caesar would outlive Labienus by only one year. In Caesar und Labienus, both commanders are given the justice they deserve.