Die Anregung für eine neue Zusammenstellung Ausgewählter Werke Fouqués geht auf Arno Schmidt zurück, der in seiner Biographie über den Romantiker dafür plädiert, dessen Œuvre endlich mit einer angemessenen Edition Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. In der zweiten Abteilung wird das dramatische Œuvre in der sorgfältigen Auswahl von Christoph Lorenz wieder zugänglich gemacht.
In diesem Trauerspiel in fünf Aufzügen bedient sich Friedrich de la Motte Fouqué der historischen Figur Hieronymus von Stauf zu Ehrenfels, der wegen seiner Intrigen gegen die Herzoge Ludwig und Wilhelm zu Bayern im Jahre 1516 hingerichtet wurde. Fouqués Bewerbung um den Preis für die Bühneneröffnung in München schlug zwar fehl, doch, wie er in seinem Vorwort verlauten lässt: „ist mir nicht deshalb die Luft zerronnen / um Liede, das aus meinen Saiten drang. Vielleicht erweckt mir’s doch wohl einen Dank: Ein Seufzen aus verwandter Brust, ein Sehnen, […] und solche Perlen […] so lieb und klar, sind uns die höchsten, herrlichsten der Preise.“