"Karin Schmidt hat mit ihrer gründlichen Arbeit eine Forschungslücke gefüllt (…) Wer immer an der Thematik interessiert ist, wird um diese Dissertation nicht herumkommen." (Falco Werkentin, ZRG GA 30/2013)
Auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands hat bisher, trotz der zwischenzeitlich vorliegenden Auseinandersetzungen zu verschiedenen Aspekten, Phasen oder Einrichtungen des Strafvollzuges der DDR, die übergreifende Frage, ob und inwieweit der Arbeitseinsatz sowohl politischer als auch krimineller Strafgefangener während des 40jährigen Bestehens der DDR als – unzulässige – Zwangsarbeit zu qualifizieren ist, keine zusammenhängende Betrachtung erfahren.
Unter Nutzung bislang nicht bearbeiteter Quellen werden, ausgerichtet auf die Kernfrage der Zwangsarbeit im Strafvollzug der DDR, gesetzliche Regelungen des Straf-, Strafprozess- und Strafvollzugsrechts der DDR, der Arbeitsbegriff im Sozialismus, ideologische Hintergründe sowie normative und tatsächliche Entwicklungen von 1945 bis 1989 untersucht. Dabei ist die Frage nach dem Rechtsstaats- bzw. Unrechtsstaatscharakter der DDR ebenso Gegenstand des Buches wie die Betrachtung der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Arbeit von Strafgefangenen in der DDR. Beispielhaft fließen Angaben aus einer Befragung ehemaliger Inhaftierter und im Strafvollzug der DDR tätiger Bediensteter ein.
Ergebnisse, unbeantwortete und neue Fragen geben Anlass zu – weiterer – kritischer Auseinandersetzung und Diskussion über das Justiz- und Strafvollzugswesen der DDR.