Bd. 1. 4. Aufl. Leipzig, 1775. Reprint: Hildesheim 2011. 2344 Sp. Leinen.
Bd. 2. 4. Aufl. Leipzig, 1775. Reprint: Hildesheim 2011. 1744 Sp., S. 1746 - 1804, 82 Bl. Leinen.
Johann Georg Walch (1693- 1775), Professor der Philosophie und der Theologie, gehörte zu den namhaften
Gelehrten seiner Zeit. Bevor er in Jena als der führende Vertreter der theologischen Schule des Franciscus
Buddeus bekannt wurde, hatte er in Leipzig in der Schule des Wolff-Gegners Andreas Rüdiger sein umfangreiches »Philosophisches Lexicon« konzipiert, das 1726 zuerst erschien und wiederholt von seiner
Hand revidierte Auflagen erreichte.
Dieses Werk zeichnet sich aus durch die eingehende und gut belegte Darstellung der zeitgenössischen Lehrmeinungen und den Versuch, sie historisch einzuordnen. Es bietet gleichsam ein Kompendium der
Philosophie und der damaligen Kenntnis ihrer Geschichte im Kreis um Thomasius, Buddeus und Rüdiger und erweist sich als besonders geeignet, das durch die Nachwirkung Christian Wolffs bestimmte Bild von der Philosophie im frühen 18. Jahrhundert erheblich zu korrigieren.
In der stark erweiterten Fassung von 1775, die dem Nachdruck zugrundeliegt, hat der Herausgeber Justus Chr. Hennings seine über 1000 Spalten füllenden Ergänzungen so kenntlich gemacht, daß der alte Textbestand erhalten blieb. In dieser Form dürfte das »Philosophische Lexicon« noch bis ins frühe 19.
Jahrhundert hinein wirksam gewesen sein. Heute ist es für den Historiker der Philosophie und Geistesgeschichte der deutschen Aufklärung einfach unentbehrlich.