Vor über 200 Jahren entstanden in Schottland Ideen, welche die Grundlage für die erste Menschenrechtsbewegung in der Geschichte bildeten. Diese Ideen waren das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung schottischer Gelehrter mit der antiken Sklaverei. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Antikenrezeption anhand von akademischen Diskursen und Freilassungsprozessen entlaufener Sklaven. Dabei wird deutlich, dass die Schotten nicht nur wesentliche Argumente für die parlamentarische Aufhebung von Sklavenhandel (1807) und Sklaverei (1834) in Großbritannien lieferten, sondern auch die Basis für die moderne Erforschung der Sklaverei schufen.
Christian Grieshaber studierte Geschichte, Sozialkunde, Medienwissenschaften und Germanistik an den Universitäten Trier und Lund/Schweden. Seit seiner Zeit als Koordinator des DFG-Graduiertenkollegs „Sklaverei – Knechtschaft und Frondienst – Zwangsarbeit“ beschäftigt er sich mit Formen der Unfreiheit von der Antike bis zur Gegenwart. Von 2005 bis 2009 war er Stipendiat des Trierer Kollegs, 2009 bis 2010 Stipendiat des Deutschen Historischen Institutes in London.