Die vorliegende Studie über Georg Philipp Telemanns 1736/1737 auf Texte von Gottfried Behrndt komponierten Kantatenzyklus stellt erstmals einen einzigen Jahrgang in den Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Arbeit. Nach einem ersten Vorstoß von Werner Menke in den 1940er Jahren setzte sich die Erforschung von Telemanns geistlichem Kantatenschaffen erst in den 1990er Jahren fort, wobei sich die wenigen umfangreicheren Forschungsarbeiten jeweils mit mehreren Kantatenjahrgängen befassen. Dagegen liefert die Konzentration auf den Behrndt-Jahrgang vertiefte musikanalytische Ergebnisse zu Telemanns Kantatenkomposition.
Gleichzeitig werden, um das individuelle werkhafte Profil des Behrndt-Jahrgangs zu ermitteln, umfassende systematische Vergleiche mit anderen Kantatenjahrgängen Telemanns angestellt. So lassen sich auch allgemeine Erkenntnisse zur Phänomenologie von Telemanns Kantatenschaffen gewinnen und musikhistorische Entwicklungslinien in seinem Kantatenwerk aufzeigen.
Neben Text- und Musikanalysen nimmt der Band das geistesgeschichtliche Umfeld der Dichtungen Behrndts in den Blick und informiert über Quellen, Aufführungspraxis und Rezeption des Behrndt-Jahrgangs.
---Stimmen zum Buch----
„Die vorbildliche Studie ist ein außerordentlich wertvoller Beitrag zur bisher in der Forschung eher vernachlässigten
Gattung der protestantischen Kirchenkantate. Man wünscht sich eine solche nicht nur für die übrigen Jahrgänge Telemanns, sondern auch für das Kantatenschaffen seiner Zeitgenossen.“ (Martina Falletta, Tonkunst 1/2016)
„Die mustergültig quellenorientierte musikanalytische Studie […] ist auch für die Kommunikationsgeschichte wichtig […] Für die weitere Forschung wichtig sind die Erkenntnisse der Autorin zur Phänomenologie von Telemanns Kantatenschaffen und zu musikhistorischen Entwicklungslinien in seinem Kantatenwerk […].“ (Holger Böning, Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte, Jahrgang 18)
„Die Stärken der Arbeit liegen vor allem – und das ist bei der Fülle des Materials kein geringes Verdienst – in einer übersichtlichen Präsentation des Materials und der daraus gewonnenen Befunde, so dass der Arbeit von Eichholz Handbuchcharakter zugesprochen werden kann, eignet sie sich doch gerade auch wegen der vielen Tabellen hervorragend als Nachschlagewerk, und dies nicht nur für den Behrndt-Jahrgang, sondern darüber hinaus für die Kantatenzyklen Telemanns insgesamt.“ (Bernhard Jahn, Musiktheorie 31. Jg., Heft1/2017)