Die pommersche Residenzstadt war die Jahrhunderte über auch ein bedeutendes Buch- und Bibliotheksquartier. Wie so oft in der Frühen Neuzeit rührten die Schätze in Handschrift und Druck her aus fürstlichem und gelehrtem Sammeleifer. Die Bibliothek des Mariengymnasiums gehörte zu den großen Schöpfungen im alten deutschen Sprachraum. Auch die Pommersche Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde besaß bedeutende Bestände. Dieser bibliothekarisch-archivarische Organismus ist im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Im Krieg ausgelagerte Bestände gelangten, sofern gerettet, vielfach in polnische Bibliotheken, vor allem in die junge Universitätsbibliothek Thorn und die Nationalbibliothek Warschau. Die Rekonstruktion historischer Buchbestände vor Ort hält an und das Osnabrücker Projekt leistet einen wichtigen Beitrag dazu. Erstmals werden alle am Ort verbliebenen personalen Gelegenheitsschriften dokumentiert. Damit werden die pommersche Personen- und Landeskunde wie die historischen Kulturwissenschaften insgesamt auf eine neue Grundlage gestellt.