Trotz der Abschaffung von Sklaverei und Sklavenhandel im 19. Jahrhundert und trotz wiederholter Verkündung der Menschenrechte im 20./21. Jahrhundert erlebt die Sklaverei in vielfältigen Formen in unserer globalisierten Welt einen Aufschwung ungeahnten Ausmaßes. Da Versklavung und Sklavenhaltung ein Phänomen der Menschheitsgeschichte zu sein scheinen, wird hier eine Rückbesinnung auf die Grundfragen der antiken Sklaverei vorgelegt, die sich mit Theorie und Praxis dieser mehr als tausendjährigen, in der Antike selbstverständlichen Institution auseinandersetzt. Ziel der Untersuchungen ist, unter anderem, der Versuch einer Antwort auf die Frage, ob es Ähnlichkeiten zwischen der heutigen und der antiken Sklaverei gibt oder ob den antiken Gesellschaften ein ganz anderes politisches, ökonomisches und ethisch-philosophisches Selbstverständnis zugrunde liegt. Zu diesem Zweck werden die Motive zur Sklavenhaltung und die theoretischen Grundlagen der Sklaverei einer quellenbasierten Analyse unterzogen.