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Sultan Bin Muhammad Al-Qasimi
Unter der Flagge der Besatzer
Die Golfstaaten unter britischer Vorherrschaft im 19. Jahrhundert.
Übersetzt von Stefanie Kuballa-Cottone.
Redaktion von Beate Bücheleres-Rieppel.

2015, 216 S., mit einer Karte und vier farbigen Abb., Leinen mit Schutzumschlag
Olms Presse
ISBN: 978-3-487-08568-5
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Beschreibung
Fachgebiete

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Arabische Golf ein wichtiges Interessengebiet der Britischen Ostindien-Kompanie in Bombay. Ausgehend von ihrem strategischen Regionalstützpunkt auf der Insel Qishim vor der persischen Küste und mit Unterstützung der britischen Marine, strebten die Briten die militärische und politische Kontrolle über alle wichtigen Hafenstädte zu beiden Seiten des Golfes an. Der bedeutendste dieser Häfen gehörte zum Scheichtum Sharjah.
Die Stadt Sharjah erstreckte sich entlang eines flachen Meeresarms. Die Bevölkerung lebte vom florierenden Handel mit Persien und Indien und machte Geschäfte mit den Beduinen aus dem Hinterland. Die wichtigste Einkommensquelle war die Perlenfischerei, eine harte, aber lohnende Arbeit, die jedes Jahr zur Tauchsaison große Teile der Bevölkerung beschäftigte. Die Briten interessierten sich nicht für den lokalen Handel. Ihnen ging es um die Aufrechterhaltung von Stabilität und Sicherheit in der Region, um den Ausbau ihrer Handelsgeschäfte mit Indien nicht zu gefährden. Dafür waren sie bereit, ihre militärische Übermacht einzusetzen.

Als Shaikh Sultan bin Saqr bin Rashid al-Qasimi 1803 Herrscher von Sharjah wurde, sah er sich auf der einen Seite mit den Briten und auf der anderen mit den Wahhabiten konfrontiert. Die von Zentralarabien ausgehende wahhabitische Bewegung hatte sich von der Niederlage gegen die ägyptisch-osmanische Armee erholt und wollte nun ihren Einflussbereich auf die arabische Ostküste ausweiten. Nachdem Shaikh Sultan 1809 von den Wahhabiten getäuscht und eingesperrt worden war, wollte er deren weiteren Machtzuwachs vermeiden. Bei seinen Bemühungen, den wahhabitischen Annäherungsversuchen zu widerstehen, konnte er jedoch nie auf die Unterstützung der Briten zählen.
Über 50 Jahre lang, bis zu seinem Tod 1866 – kurz nachdem sein Enkel vom eigenen Onkel ermordet worden war –, lenkte Shaikh Sultan die Geschicke Sharjahs durch schwierige Zeiten mit großen innen- und außenpolitischen Herausforderungen, während über seinem Land die Flagge der britischen Besatzer wehte.