Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Geschichte und Ethik des ikterischen Neugeborenen. Der Hauptgegenstand der Untersuchung ist das zunehmende wissenschaftliche Verständnis der Pathophysiologie, Diagnostik, Therapie und Prophylaxe des Icterus gravis. Es herrschte eine starke Hilflosigkeit auf Seiten der Ärzteschaft, aber auch auf Seiten der Eltern, die Schlimmes erlebten, familiär gehäuft Nachkommen verloren und ihre Zukunftssicherung gefährdet sahen. Diese Machtlosigkeit führte in der Vergangenheit zu unzähligen Theorien, die nur mittels pathologischer, laborchemischer und humanexperimenteller Forschung schrittweise verbessert werden konnten. Wie weit sind diese Forschungen im ethischen Kontext korrekt durchgeführt worden? Ist eine Forschung an Kindern in diesem Rahmen unumgänglich? Dies wird in der zweiten Hälfte der Studie mithilfe der medizinethischen Standards der jeweiligen Zeit beleuchtet und über den Rahmen der Notwendigkeit von Forschung an pädiatrischen Krankheitsbildern besprochen.