Mit dem zweiten Teil des Romans „Wilde Liebe“ legen wir einen der bedeutendsten Romane Friedrich de la Motte Fouqués aus den 1820er Jahren erstmals wieder im Urtext vor. Aus Umfangsgründen konnte dieser zweite Teil 1990 nicht in Bd. 9.2 der I. Abteilung der Werkausgabe („Sämtliche Romane und Novellenbücher“) publiziert werden.
Die wechselhaften Geschicke des Ritters Kunimund in den Kämpfen der Langobardenkönige mit italischen Gegnern und fränkischen Rittern werden von Fouqué in poetisch-ausgeschmückter Form beschrieben. Romantische Bilder und Landschaften wechseln sich ab mit der Darstellung von Seelenzuständen, besonders der tiefen Einsamkeit in den Gebirgen. „Wilde Liebe“ bietet auch im zweiten Teil ein fesselndes Leseerlebnis voller Kontraste und Überraschungen. Das Klischee vom „letzten Ritter der Romantik“ bestätigt der Dichter hier keineswegs.