Garcia
La philosophie comme Wissenschaftslehre
ISBN 978-3-487-15684-2
Im vorliegenden Werk wird die Hypothese aufgestellt, dass Fichtes Philosophie eine Erforschung der Philosophie selbst ist, deren Umrisse durch die Ersetzung des Namens "Philosophia" durch Wissenschaftslehre skizziert werden können. Dieses Ersetzen ist das Ergebnis einer Reflexion über die Bedingungen der Möglichkeit nicht nur der wissenschaftlichen Erkenntnis, sondern auch des philosophischen Wissens selbst, welches nicht als ein Subjekt-Objekt-Verhältnis, sondern als eine selbstreflexive und nach einer systematischen Einsicht des Ganzen strebende Tätigkeit angesehen werden muss. Solch eine Auffassung stellt eine Herausforderung für die Sprache dadurch dar, dass diese nicht auf die Vorstellungssprache und auf einen schriftlichen Text reduzierbar ist. Angesichts dieser Herausforderung muss man die in den philosophischen Begriffen enthaltenen wissenden Tätigkeiten ständig neu beleben, was Fichte durch die Darstellung seiner Philosophie in verschiedenen begrifflichen Sprachen tut. Das ständige Neuerwachen dieses Philosophierens hängt aber von einer pädagogischen Arbeit ab, die darauf abzielt, (i) die Gelehrtensprache der alltäglichen Sprache anzunähern, (ii) ein historisches Bewusstsein zu schaffen und (iii) einen Raum für kollektive Bildung zu entwickeln.
englischThis work puts forward the idea that Fichte's philosophical project consists in an exploration of the very notion of philosophy, the contours of which can be outlined by replacing the name "Philosophia" with the name Wissenschaftslehre. This substitution is the fruit of a reflection on the conditions of possibility not only of scientific knowledge, but also of philosophical knowledge as such, which is to be understood not as a subject-object relationship, but as a self-reflexive activity aimed at articulating a systematic vision of the whole. Such a conception poses a challenge to philosophical language, in that it cannot be conceived as a representative language and thus, according to Fichte, becomes irreducible to a written text. Faced with this challenge, it is necessary to constantly reactivate the philosophizing behind concepts, which Fichte does by presenting his philosophy in different conceptual languages. However, the constant awakening of this activity depends on pedagogical work aimed at: (i) bring scholarly language closer to everyday language, (ii) generate historical awareness and (iii) establish a collective learning space.