Marcolungo
Wolffiana IX: Esperienza e ragione in Christian Wolff
ISBN 978-3-487-16059-7
Die Gegenüberstellung von Erfahrung und Vernunft ist wesentlich für eine Interpretation, die Wolffs Denken von dem in der Philosophiegeschichte weit verbreiteten Vorwurf des dogmatischen Rationalismus zu befreien vermag. Das Verdienst des vorliegenden Bandes besteht gerade darin, traditionelle Paradigmen zu überwinden, um einen Weg aufzuzeigen, der von der Metaphysik ausgeht und auch die mit dem Thema des Fortschritts und den wissenschaftlichen Diskussionen jener Zeit verbundenen Fragen behandelt. Das Ergebnis ist das Bild eines Denkers, der im Namen jener Freiheit des Philosophierens, die über jede schulische Konditionierung hinausgeht, immer wieder neue Stücke zu seinem Werk hinzufügte. Nur durch den direkten Vergleich mit der Erfahrung können die verschiedenen Positionen berücksichtigt und ein roter Faden gefunden werden, der es der Vernunft ermöglicht, ihr Wissen zu entwickeln. Dies zeigt sich sowohl in der Unterscheidung zwischen empirischer und rationaler Psychologie als auch in der Position der eklektischen Vermittlung, die Wolff in der Auseinandersetzung mit dem Leibnizschen Erbe der Monadologie und der vorgefundenen Harmonie einnimmt.
englischThe comparison between experience and reason is essential for an interpretation that is able to relieve Wolff’s thought of the easy accusation of dogmatic rationalism widely shared in the history of philosophy. The merit of the present volume is precisely that of overcoming traditional paradigms in order to show a path that starts from metaphysics and deals even with the issues linked to the theme of progress and the scientific discussions of that period. The result is the picture of a thinker who never stopped adding new pieces to his work, in the name of that freedom of philosophizing which goes beyond any school conditioning. Only by means of the direct comparison with experience all the different positions can be considered and a central thread that allows reason to develop its knowledge can be identified. We find evidence of this in both the distinction between empirical psychology and rational psychology, and the position of eclectic mediation taken by Wolff in the debate on the Leibnizian heritage of monadology and pre-established harmony.