Mancuso
Der Prokne-Mythos als exemplum in der attischen Tragödie
ISBN 978-3-487-16242-3
Die attischen Tragiker bringen die weibliche, mit hoher Stimme artikulierte Klage mit der Nachtigall in Verbindung. Aber wie stellt sich die Verwendung des Bildes der klagenden Nachtigall bei den Tragikern als metapoetische Referenz im Rahmen ihrer Lesart des Mythos dar? Auf welche Weise lassen sich die assoziativen Anklänge wie programmatische Verschiebungen von Motiven oder Figurationen, neue Kontextualisierungen, variierende ästhetische Konnotationen oder poetologische Valenzen, die der Nachtigallen-Mythos bei den Tragikern erlebt, interpretieren? Durch die Kombination der oben erwähnten Aspekte, mit Blick auf deren Entwicklung von den älteren Tragödien des Aischylos zu den jüngeren des Euripides, bietet diese Dissertation nicht nur einen neuartigen Zugang zur Behandlung des Mythos in der griechischen Tragödie, sondern bestätigt in ihrer Untersuchung der erhaltenen Dramen unter Berücksichtigung der Fragmente, dass bei den Tragikern die Nachtigall untrennbar mit metapoetischen Funktionen verwoben ist.
englischThe Attic tragedians associate the female lament articulated in a high-pitched voice with the nightingale. But how does the tragedians' use of the image of the lamenting nightingale present itself as a metapoetic reference within their reading of the myth? In what ways can we interpret the associative echoes such as programmatic shifts in motifs or figurations, new contextualizations, varying aesthetic connotations, or poetological valences that the nightingale myth experiences in the tragedians? By combining the above aspects, looking at their development from the older tragedies of Aeschylus to the more recent ones of Euripides, this dissertation not only offers a novel approach to the treatment of the myth in Greek tragedy, but also confirms in its study of the extant dramas, taking into account the fragments, that in the tragedians the nightingale is inextricably interwoven with metapoetic functions.