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Haarmann

Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor

Enthüllungen zur verdeckten Symbolik einer politischen Friedensikone
Olms,  2022, 188 Seiten, broschiert

ISBN 978-3-487-16283-6


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Das Werk ist Teil der Reihe Historische Texte und Studien (Band 27)
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Das Brandenburger Tor hat ikonischen Wert für Berlin so wie der Eiffelturm für Paris oder die Tower Bridge für London. Diese Ikone symbolisiert Frieden und politischen Ausgleich in Europa. Damit knüpft das Image an die ursprüngliche Funktion an, die dem Tormonument in seiner Eigenschaft als ‚Friedenstor‘ im ausgehenden 18. Jahrhundert zugesprochen worden war. Zwischenzeitlich jedoch galt das Brandenburger Tor als politische Ikone des Nationalstaats Preußen und als Ausdruck des preußischen Militarismus. Die Widersprüchlichkeit tritt besonders deutlich in der wechselnden Ausstattung der Quadriga, des Vierspänners aus Kupfer, in Erscheinung. Die widersprüchliche Symbolik wird mit dieser Studie erstmals ausgedeutet und verständlich gemacht. Assoziiert mit der Prunkkarosse der Quadriga tritt eine weibliche Gestalt der antiken Mythologie als Wagenlenkerin auf. Ursprünglich hatte der Streitwagen nichts mit weiblichen Gottheiten zu tun. Diese Verbindung ist eine Innovation der Kulturgeschichte, die im Kontaktmilieu entstand, wo die Tradition einer Kriegerkaste indoeuropäischer Orientierung mit dem Göttinnenkult alteuropäischer (d.h. vor-indoeuropäischer) Prägung fusionierte. Seit der Zeit einer solchen Fusion in der frühen Antike sind auch Frauen mit dem Streitwagen assoziiert, konkret als Kämpferinnen und symbolisch in Gestalt von Schutzgöttinnen. Die griechisch-römische Tradition der Antikenmythologie ist uns über den Kanon unserer westlichen Rezeptionsgeschichte vertraut. Die andere Kulturströmung in griechischer ‚Verkleidung‘ ist viel älter als die griechische Antike. Darin spiegeln sich Traditionen aus der vorgriechischen Kulturepoche. Diese ältere Tradition – ein Nachklang des Kulturerbes der Zivilisation Alteuropas – ist erst durch neuere Forschung dokumentiert worden, und die Erkenntnisse darüber sind in der Kunstgeschichte noch wenig bekannt.

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