Mit dem Österreicher Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall (1774–1856) beginnt die wissenschaftliche Orientalistik im modernen Sinne. Als einer der namhaftesten Gelehrten seiner Zeit erschloss er den Lesern in Europa erstmalig die reichen Schätze und Überlieferungen des Orients. In vielbändigen Werken widmete er sich der Geschichte und Literatur der Türkei, Persiens und Arabiens. Es waren Hammer-Purgstalls Übersetzungen der Gedichte Hafis’, die Goethe nachhaltig zu seinem „West-Östlichen Divan“ inspirierten. Während seiner Reisen in die orientalischen Länder sammelte der Diplomat und Dolmetscher Hammer-Purgstall viele Handschriften für die Kaiserliche Hofbibliothek in Wien.
Unter den von ihm herausgegebenen Textsammlungen mit orientalischer Literatur ragen besonders die Gedichtbände „Duftkörner“ (1813) und „Morgenländisches Kleeblatt“ (1819) heraus, die nun als Nachdruckedition gemeinsam wieder veröffentlicht werden. Neben persischen Hymnen und arabischen Elegien enthalten sie auch eine Zusammenstellung türkischer Sprüche und Gedichte. Die vorliegende Ausgabe ist eine wichtige Ergänzung zu Hammer-Purgstalls Sammlung „Rosenöl“, die bereits im vergangenen Jahr in der Reihe „Documenta Arabica“ erschienen ist (ISBN 3-487-12609-5).