Der Codex Diplomaticus Brandenburgensis des Berliner Archivars Adolf Friedrich Riedel gehört zu den grundlegenden Editionen zur Geschichte der Mark Brandenburg. Er wurde seit 1838 von einer Reihe andeshistorischer Spezialisten erarbeitet, die die Urkundenüberlieferung zur Geschichte dieser reußische Zentralprovinz aus den Sammlungen und Archiven aller brandenburgischer Landschaften zusammengetragen haben. Beginnend mit den Urkunden des frühen und hohen Mittelalters, wird das Material bis zu den Quellen des 16. Jahrhunderts, etwa zu den reformatorischen Visitationsakten präsentiert,
das zu einem erheblichen Teil heute nicht mehr im Original erhalten ist. Das Gesamtwerk gliedert sich in mehrere Reihen. Es werden sowohl die Quellen zu einzelnen Städten und Landschaften geboten, womit bis
heute auch für die orts- und heimatgeschichtliche Forschung eine verbindliche Grundlage gegeben
wird, als auch solche zur ganzen Mark und ihren Problemen seit der Zeit der Ostsiedlung. Eine
besondere Reihe ist der politischen Geschichte der Mark Brandenburg gewidmet, so daß auch
die Kämpfe und Verhandlungen der brandenburgischen Landesfürsten vom hohen Mittelalter an im Verhältnis zum Heiligen Römischen Reich und den Fürsten der Umgebung dokumentiert werden. Seit dem 15. Jahrhundert bestimmten zudem die Landstände das politische Leben der Mark; wichtige Dokumente werden auch dazu in
diesem Codex publiziert. Ein besonderer Band faßt die chronikalische Überlieferung zur Geschichte
der Mark Brandenburg seit dem 12. Jahrhundert auf nützliche Weise zusammen. Riedels Codex wird durch umfängliche Register erschlossen.